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226 Route 19. PRIENE. Von Smyrna35×47m geteilt. Für die öffentlichen Gebäude wurden mehrere zu-
sammengelegt
, ein Privatgebäude nahm gewöhnlich das Viertel eines
Rechtecks ein. Die Hauptstraßen, die von W. nach O. laufen, sind
6-7m breit. Zwei von ihnen führen auf die beiden Haupttore im
W. und O. (Pl. 1 und 2), eine auf ein Nebentor (Pl. 3), das einer
Quelle wegen angelegt war; am Turm neben diesem Tor eine Weih-
inschrift
für den Hafengott Naulochos (s. S. 225), dessen Reliefbild
einst in der Nische angebracht war. Die nordsüdlichen Nebenstraßen
messen ca. 3,50m in der Breite. Alle haben ein Pflaster aus Breccia
und keine Bürgersteige. Kanäle für die Ableitung, Rohre für die
Zuleitung von Wasser (S. 229) und Brunnen an den Ecken fehlen
nicht. Die ganze Anlage kostete eine gewaltige Arbeit an Fels-
glättungen
und -Durchschnitten, Terrassenmauern und Treppen-
anlagen
und wurde mit der für jene Zeit charakteristischen Energie
durchgeführt.

Um die Ruinen der Stadt zu erreichen, kann man vom Deutschen
Hause, neben dem ein Ausgrabungswächter stationiert ist, auf alter
Straße zwischen geringen Resten von Grabanlagen hindurch zuletzt
auf einer antiken Rampe zum O.-Tor (Pl. 2) emporsteigen. Es em-
pfiehlt
sich aber mehr, dem viel begangenen Wege zu folgen, der
sich unterhalb der Stadtmauer herumzieht, um durch das Nebentor
im SO. (Pl. 3) das Stadion (Pl. 22) und untere Gymnasion (Pl. 23)
zu erreichen (S. 230), von da wieder zu dem Wege unterhalb der
Mauer hinabzusteigen und durch das W.-Tor (Pl. 1) die Stadt zu
betreten. Hier beginnt die folgende Beschreibung.

Gleich r. vom Tore liegt die aus Kammer und Vorraum be-
stehende
Wohnung des Torwarts. Die Ecke zwischen Straße und
Stadtmauer nimmt ein aus der ersten Seitengasse von O. zugäng-
liches
Heiligtum der Kybele (Pl. 5) ein, das von einer Mauer aus
großen Blöcken umschlossen ist und eine Opfergrube enthält. Hinter
dem folgenden Häuserviereck liegt an der zweiten Seitengasse ein
heiliger Bezirk (Pl. 6), der sich aus einem Hof,
einem zweischiffigen, mit einer Estrade im O. ver-
sehenen
Saal und Zimmern zusammensetzt; dieses
heilige Haus diente jedenfalls einem Geschlech-
terkulte
. R. und l. von der Hauptstraße folgen
dann bis zum Markt (Pl. 9) hinauf Privathäuser,
die eine Hauptsehenswürdigkeit der Stadt bilden,
weil sie bis in das IV. Jahrh. v. Chr. zurückreichen
und uns das Wohnhaus klassischer Zeit kennen
lehren.

m

Die Grundrisse sind bei dem schwierigen und kost-
baren
Terrain recht verschieden gestaltet und oft ver-
einfacht
. Gemeinsam ist allen ein rechteckiger Hof (b),
an ihm eine nach S. geöffnete Vorhalle (c), hinter ihr
ein Saal (d). Eine weit geöffnete Exedra (f), Schlaf-
gemächer
(e) und Kammern gruppieren sich herum. Ein zweites Stock-
werk
erhob sich öfter auf einem Teil des Unterstocks. Die Wände sind
manchmal bis über mannshoch erhalten und bestehen nach der Straße zu